Der leichte zweimotorige Vielzweck-Hubschrauber EC135 ist eine deutsch-französische Gemeinschaftsentwicklung. er entstand aus der Weiterentwicklung des erfolgreichen BO-105 von Messerschmitt-Bölkow-Blohm. Das Demonstrationsmodell für neue Technologien BO-108 war erstmals mit einer Fly-by-Wire-Steuerung und einem neuen gelenk- und lagerlosen Hauptrotor ausgerüstet, der materialermüdende Vibrationen auf ein Minimum reduziert, agil reagiert und verhältnismässig leise ist. Die Gelenke konnten durch verwindungsfähige Blätter in GFK-Bauweise eingespart werden. MBB brachte den BO-108-Prototypen in das 1992 gegründete Unternehmen Eurocopter mit ein. Der Erstflug des BO-108-A1 mit dem neu entwickelten Fenestron-Heckrotor des franz. Parners Aerospatiale erfolgte am 15. Februar 1994 in Ottobrunn. 1996 lief die Serienproduktion des EC-135 an. Die Zelle des Hubschraubers ist überwiegend aus CFK gefertigt. Die tragende Konstruktion ist zum Teil geklebt. Als Triebwerk kommt in der Version EC-135 P2 - seit 2002 in der Produktion - das Pratt & Whitney Canada PW 206B2 zum Einsatz. Eine vollautomatische elektronische Triebwerkssteuerung (FADEC) gewährleistet maximale Leistung und Sicherheit sowie optimalen Kraftstoffverbrauch. Die hervorragenden Notleistungswerte der Turbinen bei Ausfall eines Triebwerkes erhöhen die Flugsicherheit. Der EC-135 gilt derzeit als der kostengünstigste und leiseste Hubschrauber seiner Klasse. In der Grundkonfiguration kostet ein Exemplar 4,5 Millionen Euro. er stellt bislang die erfolgreichste Entwicklung von Eurocopter dar und hat sich international in der Luftrettung einen Namen gemacht. Für viele Fachleute stellt der EC-135 die optimale Lösung dar. 2011 lieferte Eurocopter seinen 1000. EC-135 an den ADAC aus. Die ADAC-Luftrettung GmbH ist mit 49 eigenen Rettungs- und Intensivhubschraubern sowie 180 Piloten, Co-Piloten, Bordtechnikern und Angestellten die größte Luftrettungs-Organisation in Deutschland. Am 1. November 1970 wurde der erste zivile und ständig einsatzbereite Rettungshubschrauber "Christoph 1" in Münchzen in Dienst gestellt. Bis Ende 2012 sind rund 690.000 ADAC-Einsätze durchgeführt worden. Neben 35 täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang einsatzbereiten Stationen in Deutschland gibt es einen in Suben (Österreich) und einen in Groningen (Niederlande). Die Stationen Wilhelmshaven, Flughafen Münster-Osnabrück und Senftenberg sind dabei sogar rund um die Uhr einsatzbereit. Der ADAC arbeitet mit mehr als 700 Hubschrauberärzten und 260 HEMS-Crew-Members zusammen. Im ersten Halbjahr 2013 hoben die "Gelben Engel der Lüfte" 25.500 Mal ab und versorgten rund 23.000 Personen.
Technische Daten:
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