Bristol F.2B Fighter (1:48 von Revell)

Die Bristol F.2B war ein zweisitziges Doppeldecker-Jagdflugzeug und kam im Ersten Weltkrieg ab 1916 über Frankreich zum Einsatz. Die Maschine wurde umgangssprachlich auch Bristol Fighter, Brisfit oder Biff genannt. Obwohl als Zweisitzer konzipiert, konnte die agile F2.B mit den einsitzigen Bristol Scout mithalten. Nach Behebung der anfänglichen Kinderkrankheiten erwies sich die solide Konstruktion als großer Erfolg. Sie blieb bis nach 1930 im Militärdienst und wurde auch als Zivilflugzeug erfolgreich eingesetzt.
Die Type 12 F.2A der Bristol Aeroplane Company flog erstmals am 9. September 1916. Sie basierte auf der Type 9 R.2A des Konstrukteurs Frank Barnwells. Angetrieben wurde die F2.A von einem 190 PS (142 kW) starken Rolls-Royce-Falcon-I-Reihenmotor. Die Serienmaschinen erhielten eine überarbeitete Motorverkleidung und neue Tragflächen mit anderem Profil. Die Panzerung des Pilotensitzes entfiel. Die Maschine besaß ein starr vorwärts feuerndes 7,7-mm-Vickers-Maschinengewehr (0,303-Zoll), das den Einbau eines entsprechend ausgeformten Treibstofftanks hinter dem Motor erforderlich machte. Der Beobachter bediente ein drehbares 7,7-mm-Lewis- Maschinengewehr. Bristol lieferte 52 Maschinen dieses Typs aus. Durch einige Verbesserungen entstand die Type 22 F.2B, die am 25. September 1916 erstmals flog. Nach den ersten 150 Maschinen mit Falcon-I- oder II-Motoren ging man zu den 275 PS starken Falcon-III-Triebwerken über. Die F.2B war 16 km/h schneller und brauchte 3 Minuten weniger, um 3000 m Höhe zu erreichen. Bei vielen Maschinen erhielt der Beobachter ein Zwillings-Lewis-MG. Nachdem man im April 1917 bei der Schlacht von Arras mit der Taktik des Formationsfluges kläglich gescheitert war, flogen die Maschinen allein und die Lage besserte sich. Vier von sechs gestarteten Maschinen waren allein bei einem Einsatz von fünf Albatros D.III des Jasta 11, geführt von Manfred von Richthofen, abgeschossen worden. Der Pilot William Leefe Robinson konnte in deutschem Gebiet notlanden und wurde gefangen genommen. Eine fünfte Maschine kehrte schwer beschädigt zurück. Das vorwärts feuernde Vickers-MG, die gute Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit der F.2B brachten erste Erfolge bei sinkenden Verlusten. Gar nicht gern starteten die Besatzungen mit einer Bombenlast, um sie auf deutsche Stellungen abzuwerfen. Stattdessen entledigte man sich ihrer bei der ersten sich bietenden Gelegenheit. Im September und Oktober 1917 bestellte das RFC 1600 Maschinen des Typs F.2B, die bis zum Ende des Krieges im Einsatz verblieben. Das Royal Flying Corps hatte 1583 Maschinen im Bestand. Insgesamt wurden rund 5329 Maschinen überwiegend von Bristol gebaut. Eine geringere Zahl kam von den Firmen Standard Motors, Armstrong Whitworth und Cunard Steamship Company. Zusätzlich flogen einige Luftwaffen des Britischen Empires die F.2B, überwiegend im Nahen Osten, in Indien und in China. Dort dienten sie öfters auch als leichter Bomber. Die F.2B diente außerdem in Neuseeland, in Belgien, Kanada, Irland, Griechenland, Mexiko, Norwegen, Peru, Spanien und Schweden. Die letzten Maschinen der RAF in Indien musterte man 1932 aus. Neuseeland folgte zwei Jahre später. Einige F.2B wurden zu Zivilflugzeugen Bristol Tourer mit geschlossenen Kabinen umgebaut. Ausgerüstet mit Siddeley Puma-Motoren erreichten sie bis zu 206 km/h. Heute existieren noch drei flugfähige von Bristol gebaute F.2B.

Technische Daten:

Länge: 7,87 m
Flügelspannweite: 11,96 m
Flügelfläche: 37,62 qm
Höhe: 2,97 m
Triebwerk: ein 12-Zylinder-Reihenmotor Rolls Royce Falcon
Leistung: 205 kW (275 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h in 1.525 m Höhe
Dienstgipfelhöhe: 5.485 m
Leergewicht: 975 kg
Fluggewicht: 1.474 kg
Bewaffnung: 2 MG, 108 kg Bomben