Bf 110 G-2/R3
(1:48 von Revell)
Die Messerschmitt Bf 110 entstand 1934 als das deutsche Reichsluftfahrtministerium einen zweimotorigen Langstrecken-Begleitjäger forderte und damit eine langjährige Diskussion über die technische und strategische Notwendigkeit eines solchen Flugzeuges entfachte. Ein Flugzeug mit sehr hoher Reichweite um die eigenen Bomberverbände bis ins feindliche Hinterland zu begleiten und dazu noch die Forderung nach der Wendigkeit eines Jägers, diese Ansprüche waren einfach nicht unter einen Hut zu bringen. So blieb die Bf 110 während des gesamten Kriegs ein Kompromiss - der für die Erfüllung seiner eigentlichen Aufgaben schließlich selbst Jagdschutz durch einmotorige Jäger benötigte.
Der Einsatz als Jagdbomber war schließlich die Rolle in der die Bf 110 vorwiegend eingesetzt wurde. Besonders erfolgreich war sie jedoch als Nachtjäger, da sie von Beginn an als zweimotoriger Jäger mit zwei Mann Besatzung und großer Reichweite konzipiert worden war - die besten Voraussetzungen für diese Aufgabe.
Nach einem Desaster mit dem vorgesehenen Nachfolger, der Messerschmitt Bf 210, war eine Überarbeitung der Bf 110 unumgänglich um die Leistungen zu verbessern. So entstand 1942 eine neue Serie - die Bf 110G - die äußerlich bereits sehr leicht an den neuen und leistungsstärkeren Motoren des Typs DB 605 mit je 1.475 PS erkennbar war. Damit wurde auch den Anforderungen der Nachtjagdverbände Rechnung getragen.
Die Vorserienmaschinen - Bf 110G-0 - waren praktisch identisch mit den bisher gebauten Gf 100F. Sie erhielten aber den DM 604 und wurden in weiten Bereichen verstärkt.
Auf Grund von Lieferschwierigkeiten mit den Motoren verzögerte sich die als G-1 geplante Produktion und als schließlich im November 1942 die Serie anlief erhielt sie auf Grund weiterer Änderungen die Bezeichnung G-2.
Mit der für die Nachtjäger vorgesehenen Version G-4 wurden umfangreiche Erprobungen durchgeführt um die Leistungsfähigkeit der Bf 110 zu verbessern. Dazu gehörte auch die Erprobung von neuen Waffenanlagen, wie einem WT 151 - Behälter unter dem Rumpf für die Aufnahme von zwei MG 152/20 und dem Fortfall der Bugbewaffnung aus Gewichts- und Stabilitätsgründen. Die Erfahrungen der Nachtjäger fanden ihren Niederschlag auch in der Baureihe G-2 die nun als G-2/R3 auch mit WGr 21 -Raketen (WGr. - Wurfgranate) unter den Tragflächen ausgerüstet werden. In dieser Konfiguration wurde die Bf 110 als Pulkzerstörer gegen die amerikanischen Bomber-Verbände in der Reichsverteidigung eingesetzt.
Das Kriegsende beendete auch nach 5.762 gebauten Maschinen der verschiedensten Versionen die Serienfertigung der Bf 110.
Technische Daten:
Spannweite: |
16,25 m |
Länge: |
13,05 m |
Höhe: |
4,18 m |
Motor: |
Daimler Benz DB 605 B-1 |
Leistung: |
1475 PS |
Leergewicht: |
5094 kg |
Startgewicht: |
9390 kg |
Höchstgeschwindigkeit: |
550 km/h |
Reisegeschwindigkeit: |
510 km/h |
Landegeschwindigkeit: |
150 km/h |
Reichweite: |
900 km |
Dienstgipfelhöhe: |
8000 m |
Bewaffnung: |
2 x MG 151/20, Kaliber 20 mm
Im Waffenbehälter 4 x WGr, 21, Kaliber 214 mm, drallstabilisiertes
Pulverraketengeschoß mit 9,5 kg Sprengladung |
Besatzung: |
2 Mann |
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